Trotz der verstärkten Berichterstattung in den Medien, ist die Versorgungssituation nach wie vor desolat und wir Eltern suchen händeringend nach Hilfe.
Nur 1 von 10 AD(H)S-Kindern erreicht den Schulabschluss, der seinen tatsächlichen Möglichkeiten entspricht. Oft genug werden diese Kinder vom Gymnasium nach unten bis zur Haupt- oder Sonderschule durchgereicht und verlassen sogar diese teilweise ohne Abschluss. Welche Verschwendung von Potenzial und welch ein Flurschaden an Kinderseelen!
Das Wissen über AD(H)S, geschweige denn über den adäquaten Umgang mit betroffenen Kindern ist bei Lehrkräften noch viel zu wenig verbreitet. Laut Stellungnahme unserer Landesregierung vom 31. Oktober 2001 sollen entsprechende Kenntnisse neuerdings obligatorisch in der Ausbildung vermittelt werden, was wir sehr begrüßen. Nötig ist aber auch die Fortbildung der aktiven Lehrer sowie kompetente Beratungsstellen, an die sie sich in schwierigen Situationen schnell und unbürokratisch wenden können. Gibt es nicht! Engagierte Lehrer fühlen sich alleine gelassen und resignieren unter dem Druck von Schulleitung, Kollegen und Mitschülereltern. Das Nachsehen haben unsere Kinder.
Es fehlt an personeller Ausstattung, an betreuten Ausweichräumen, an speziellen Unterrichtskonzepten. Sonderpädagogischer Förderbedarf ist für unsere Kinder im Schulgesetz nicht vorgesehen, betroffene Schüler bewegen sich quasi in einem rechtlichen Niemandsland, dem (Un-)Verständnis der unterrichtenden Lehrkräfte auf Gedeih und Verderb ausgeliefert! Kein Wunder, dass die Eltern insbesondere vor den Schulanmelde-Terminen von geradezu panischer Angst gebeutelt werden.
"Die bestmögliche Bildung für mein Kind!" - ein utopischer Wunsch von ADS-Eltern. Statt dessen sind sie jahrelang gefordert, die psychische Beschädigung ihres Kindes auf dem Weg durch unser Schulsystem so gering wie möglich zu halten. Der Zustand ist einfach beschämend!
Eine Reihe "unserer" AD(H)S-Kinder besucht Hamburger Privatschulen. Die Eltern bezahlen, teils unter erheblichen Entbehrungen, für menschenwürdigeren Umgang und Chancengleichheit für ihre oft schon schwer entmutigten "Individualisten" ...
Nachfolgend noch einige Stichpunkte ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
(Bericht aus 2002)